Auszug aus dem shz vom 3.Januar 2013
Leserbrief

Gewinnmaximierung

Zum Artikel „Rückenwind für Maststall-Gegner“ vom 17. Dezember

Ich wünsche den Gegnern des angedachten Hühnerbetriebes bei ihren Bemühungen, den Bau zu verhindern, viel Erfolg. Denn überall, wo im Zusammenhang mit der Errichtung solch einer Anlage der Name „Wiesenhof“ auftaucht, geht es nur um Profit und Gewinnmaximierung auf Kosten einer geschundenen Kreatur. Herr Petersen, „Naturschutzhofbetreiber“, wehrt sich zwar vehement gegen das Gerücht, Land für dieses Projekt verkaufen zu wollen. An Gerüchten ist aber auch ein Stückchen Wahrheit.
    Da Wiesenhof in Niedersachsen seine Möglichkeiten ausgeschöpft hat, streckt das Unternehmen seine Fühler jetzt nach Schleswig-Holstein aus. Und hier sind wir Verbraucher gefragt: Wollen wir Fleisch auf dem Teller haben, dessen Lieferanten Tiere mit genmanipuliertem Futter und Unmengen von Antibiotika in kürzester Zeit auf ihr Schlachtgewicht bringen, nur weil es billig ist? Fleisch aus gesunder Tierhaltung wäre für jeden Geldbeutel erschwinglich, wenn wir uns auf die Rückkehr zum Sonntagsbraten besinnen würden. Denn: Je weniger Fleisch essen, desto weniger Tiere werden gequält, desto geringer ist die Gefahr krank zu werden. Je weniger Fleisch wir essen, desto weniger Menschen müssen verhungern.

Volker Ide, Freienwill